Die systemische Psychotherapie begreift Probleme nicht als Störung eines einzelnen Menschen,
sondern als Folge einer Störung im sozialen Umfeld des Individuums – also des Systems.
Ein System kann beispielsweise die Familie, Partnerschaft, die Schule oder das Arbeitsumfeld sein.
Die Wechselwirkungen zwischen dem Betroffenen und seinem Umfeld stehen also im Fokus der systemischen Therapie.
Der Nutzen und die Wirksamkeit der systemischen Psychotherapie konnten ausreichend belegt werden.
Dabei wurde die Wirksamkeit für fünf Störungsbereiche nachgewiesen:
In der systemischen Therapie geht es zunächst darum, die Beziehungsstrukturen und Muster
innerhalb des Systems zu verstehen.
Unausgewogene Beziehungen, ungesunde Muster sowie eine ungünstige Kommunikation
gelten in der Systemischen Therapie als entscheidende Einflussfaktoren für psychische Probleme.
Die Lösung besteht demnach darin, diese ungünstigen Muster zu verändern.
Zirkuläre Fragestellungen - verändert Perspektive
Durch sogenannte zirkuläre Fragestellungen wird mit der betroffenen Person nicht direkt
über die eigenen Gefühle zu einer anderen Person gesprochen, sondern versetzen den
Betroffenen in die Sichtweise einer dritten Person.
Genogramm
Damit der/die Therapeut*in einen besseren Einblick in die Familienstruktur erhält, bittet
er/sie den/die Klienten*in ein Genogramm zu erstellen.
Im Genogramm kann die Person nicht nur ihren Familienstammbaum zeichnen, sondern
auch mit unterschiedlichen Linien, welche die Beziehungen untereinander darstellen.
Dicke Linien können eine starke Bindung und zerbrochene Linien einen Konflikt ausdrücken.
Ziel ist es, starre Beziehungsmuster und festgefahrene Gedanken sichtbarer zu machen
und aufzudecken. Dadurch ergeben sich wieder neue Möglichkeiten Konflikte zu bearbeiten.
Familienskulptur
Ein Familienmitglied positioniert die Mitglieder im Raum so, wie er oder sie die Beziehung der
Familienmitglieder untereinander sieht. Familienmitglieder, die sich gut verstehen, würden
beispielsweise nah zusammenstehen.
Konflikte werden deutlich, wenn die Personen mit dem Rücken zueinander aufgestellt sind.
Diese Methode veranschaulicht, wie ein Familienmitglied die Familie wahrnimmt und kann
bei allen Beteiligten starke Gefühle auslösen.
Der Therapeut leitet die Person danach an, die Familie so aufzustellen, wie sie sich die Situation
wünschen würde. Die Familienskulptur kann dazu beitragen, die Dynamik in der Familie zu verändern.
Familienaufstellung (mit Personen oder mittels Systembrett mit Figuren)
Ähnlich wie bei die Familienskulptur werden auch bei der Familienaufstellung Personen im Raum
positioniert, um die Beziehungen in diesem System zu veranschaulichen.
Es sind jedoch nicht die Familienmitglieder selbst, die aufgestellt werden.
Aus einer Gruppe werden neutrale Personen gebeten, sich stellvertretend für die Familienmitglieder
aufstellen zu lassen. Auch der Patient selbst wählt einen Stellvertreter für sich aus.
Obwohl die Teilnehmer die persönliche Geschichte des Patienten nicht kennen, ergeben sich
oft ähnliche Dynamiken, wie sie tatsächlich in der Familie vorherrschen.
Wenn einzelne Personen ihre Position verändern, ändert sich auch die Dynamik.
Auf diese Weise können Lösungsmöglichkeiten ausprobiert werden.
Externalisierungen
Durch Externalisierungen können Emotionen und Affekte, aber auch Probleme eines Menschen
von diesem getrennt betrachtet und gleichsam als eigene Entität aufgefasst werden.
Teilearbeit und hypnosystemisches Arbeiten
Hier wird mit den sogenannten "inneren Anteilen" und Gefühlszuständen des/der Klienten*in gearbeitet,
die er/sie in sich trägt.
Es wird mit inneren Szenarien gearbeitet und die unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile von Klienten*innen
werden identifiziert. Diese Anteile werden personalisiert und in einen Kommunikationsaustausch gebracht.
Ziel ist es, dass alle "inneren Anteile" einen Kompromiss finden, wodurch der Leidensdrucks des Klienten bzw.
der Klientin schneller minimiert werden kann.
Timeline (Arbeit mit der Zeit - Linie)
Ziel der Timeline (Zeit-Linienarbeit) ist es Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit miteinander zu verknüpfen.
Somit können Ressourcen genutzt werden, welche Klienten*innen oft schon vergessen haben.
Vergessene Ressourcen können dadurch wieder neu aktiviert werden.
Hypnotherapeutische Entspannungsübungen und Trancereise
Ziele:
Für viele Klienten*innen ist es schwierig sich auf Hypnose und Trance einzulassen.
Daher führe ich oft zuerst eine einfache Körperwahrnehmungsübung durch, da man
hier leichter seine Konzentration und seinen Fokus auf sein Inneres verschieben kann.
Danach begibt sich der/die Klient*in in einen sehr entspannten Wahrnehmungszustand,
auf eine sogenannte "innere Reise", in der er/sie neue positive Bilder, positive Emotionen,
positive Gedanken und neue positive Impulse aktiviert.
Bei traumatischen Erlebnissen können alte schmerzvolle Gefühle dadurch neu "überschrieben"
werden, wodurch es zu einer großen inneren Entlastung kommt.
Bei sehr angstbesetzten Prozessen wird oft ein "innerer Helfer" oder "hypnotischer Begleiter"
aktiviert, damit sich der/die Klient*in sicherer fühlt.