Bedeutung und Methoden der systemischen Psychotherapie


Die systemische Psychotherapie begreift Probleme nicht als Störung eines einzelnen Menschen,

sondern als Folge einer Störung im sozialen Umfeld des Individuums – also des Systems.

Ein System kann beispielsweise die Familie, Partnerschaft, die Schule oder das Arbeitsumfeld sein.

Die Wechselwirkungen zwischen dem Betroffenen und seinem Umfeld stehen also im Fokus der systemischen Therapie. 

Der Nutzen und die Wirksamkeit der systemischen Psychotherapie konnten ausreichend belegt werden.

 

Dabei wurde die Wirksamkeit für fünf Störungsbereiche nachgewiesen:

 

  • Angststörungen und Zwangsstörungen
  • Unipolare depressive Störungen
  • Schizophrenie
  • Substanzkonsumstörungen
  • Essstörungen

 


Was wird in der systemischen Psychotherapie genau gemacht?


In der systemischen Therapie geht es zunächst darum, die Beziehungsstrukturen und Muster

innerhalb des Systems zu verstehen.

  • Wer nimmt welche Rollen ein?
  • Warum verhält sich eine Person auf eine bestimmte Weise?
  • Wie interagieren die Personen miteinander?

Unausgewogene Beziehungen, ungesunde Muster sowie eine ungünstige Kommunikation

gelten in der Systemischen Therapie als entscheidende Einflussfaktoren für psychische Probleme.

 

Die Lösung besteht demnach darin, diese ungünstigen Muster zu verändern.


Methoden


Zirkuläre Fragestellungen - verändert Perspektive

 

Durch sogenannte zirkuläre Fragestellungen wird mit der betroffenen Person nicht direkt

über die eigenen Gefühle zu einer anderen Person gesprochen, sondern versetzen den

Betroffenen in die Sichtweise einer dritten Person.

 

 

Genogramm

Damit der/die Therapeut*in einen besseren Einblick in die Familienstruktur erhält, bittet

er/sie den/die Klienten*in ein Genogramm zu erstellen.

 

Im Genogramm kann die Person nicht nur ihren Familienstammbaum zeichnen, sondern

auch mit unterschiedlichen Linien, welche die Beziehungen untereinander darstellen.

Dicke Linien können eine starke Bindung und zerbrochene Linien einen Konflikt ausdrücken.

 

Ziel ist es, starre Beziehungsmuster und festgefahrene Gedanken sichtbarer zu machen

und aufzudecken. Dadurch ergeben sich wieder neue Möglichkeiten Konflikte zu bearbeiten.

 

 

Familienskulptur

Ein Familienmitglied positioniert die Mitglieder im Raum so, wie er oder sie die Beziehung der

Familienmitglieder untereinander sieht. Familienmitglieder, die sich gut verstehen, würden

beispielsweise nah zusammenstehen.

 

Konflikte werden deutlich, wenn die Personen mit dem Rücken zueinander aufgestellt sind.

 

Diese Methode veranschaulicht, wie ein Familienmitglied die Familie wahrnimmt und kann

bei allen Beteiligten starke Gefühle auslösen.

 

Der Therapeut leitet die Person danach an, die Familie so aufzustellen, wie sie sich die Situation

wünschen würde. Die Familienskulptur kann dazu beitragen, die Dynamik in der Familie zu verändern.

  

 

Familienaufstellung (mit Personen oder mittels Systembrett mit Figuren)

 

Ähnlich wie bei die Familienskulptur werden auch bei der Familienaufstellung Personen im Raum

positioniert, um die Beziehungen in diesem System zu veranschaulichen.

Es sind jedoch nicht die Familienmitglieder selbst, die aufgestellt werden.

Aus einer Gruppe werden neutrale Personen gebeten, sich stellvertretend für die Familienmitglieder

aufstellen zu lassen. Auch der Patient selbst wählt einen Stellvertreter für sich aus.

 

  • Der Patient positioniert daraufhin die Personen entsprechend seinem Familienbild im Raum.
  • Danach setzt er sich an den Rand und kann die Interaktion von außen beobachten.
  • Der Therapeut befragt die aufgestellten Personen, wie sie sich in ihrer Position fühlen.

Obwohl die Teilnehmer die persönliche Geschichte des Patienten nicht kennen, ergeben sich

oft ähnliche Dynamiken, wie sie tatsächlich in der Familie vorherrschen.

 

Wenn einzelne Personen ihre Position verändern, ändert sich auch die Dynamik.

Auf diese Weise können Lösungsmöglichkeiten ausprobiert werden.

 

 

Externalisierungen

 

Durch Externalisierungen können Emotionen und Affekte, aber auch Probleme eines Menschen

von diesem getrennt betrachtet und gleichsam als eigene Entität aufgefasst werden. 

 

 

Teilearbeit und hypnosystemisches Arbeiten

 

Hier wird mit den sogenannten "inneren Anteilen" und Gefühlszuständen des/der Klienten*in gearbeitet,

die er/sie in sich trägt. 

 

Es wird mit inneren Szenarien gearbeitet und die unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile von Klienten*innen

werden identifiziert. Diese Anteile werden personalisiert und in einen Kommunikationsaustausch gebracht.

 

Ziel ist es, dass alle "inneren Anteile" einen Kompromiss finden, wodurch der Leidensdrucks des Klienten bzw.

der Klientin schneller minimiert werden kann.

 

 

Timeline (Arbeit mit der Zeit - Linie)

 

Ziel der Timeline (Zeit-Linienarbeit) ist es Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit miteinander zu verknüpfen.

Somit können Ressourcen genutzt werden, welche Klienten*innen oft schon vergessen haben. 

Vergessene Ressourcen können dadurch wieder neu aktiviert werden.

 

 

 

Hypnotherapeutische Entspannungsübungen und Trancereise

Ziele:

  • Aufspüren der Ursache der Problematik (in der Klientengeschichte)
  • Bearbeiten des Problems zu dem Zeitpunkt, wo es entstanden ist.
  • Unterstützung bei der Lösung dieser "alten" Konflikte
  • Übertragung der Lösung auf das Heute.

Für viele Klienten*innen ist es schwierig sich auf Hypnose und Trance einzulassen. 

Daher führe ich oft zuerst eine einfache Körperwahrnehmungsübung durch, da man

hier leichter seine Konzentration und seinen Fokus auf sein Inneres verschieben kann.

 

Danach begibt sich der/die Klient*in in einen sehr entspannten Wahrnehmungszustand,

auf eine sogenannte "innere Reise", in der er/sie neue positive Bilder, positive Emotionen,

positive Gedanken und neue positive Impulse aktiviert.

 

Bei traumatischen Erlebnissen können alte schmerzvolle Gefühle dadurch neu "überschrieben"

werden, wodurch es zu einer großen inneren Entlastung kommt.

Bei sehr angstbesetzten Prozessen wird oft ein "innerer Helfer" oder "hypnotischer Begleiter"

aktiviert, damit sich der/die Klient*in sicherer fühlt.

Mag. (FH) Beatrix Jerabek

Psychotherapeutin 

 

Tel: +43 660 55 66 149

Mail: praxis.jerabek@gmail.com

www.psychotherapie-jerabek.at

 

Praxisstandort 1: Salvatorgasse 10/6/2, 1010 Wien

Praxisstandort 2: Rotenturmstraße 29/7, 1010 Wien